Weihnachten, auch als Weihnacht, Christfest oder Heiliger Christ bezeichnet, ist im Christentum das Fest zur Feier der Geburt Jesu Christi. Der Festtag ist der 25. Dezember, der als Christtag oder Hochfest der Geburt des Herrn bekannt ist (lateinisch Sollemnitas Nativitatis Domini oder In Nativitate Domini), und die Feierlichkeiten beginnen am Vorabend, dem Heiligen Abend (auch Heiligabend, Heilige Nacht, Christnacht, Weihnachtsabend). In vielen Ländern ist der 25. Dezember ein gesetzlicher Feiertag. In einigen deutschsprachigen Ländern sowie in den Niederlanden, Teilen der Schweiz und vielen anderen Staaten wird am 26. Dezember, dem Stephanstag, ein zweiter Weihnachtsfeiertag begangen.
Weihnachten wird in der Regel im Kreis der Familie oder mit Freunden gefeiert, oft verbunden mit gegenseitigem Beschenken, auch Bescherung genannt. In deutschsprachigen Regionen und einigen anderen Ländern findet die Bescherung üblicherweise am 24. Dezember abends statt und gilt als zentraler Höhepunkt des Weihnachtsfestes. In englischsprachigen Ländern hingegen ist es üblich, die Bescherung am Morgen des Weihnachtstags durchzuführen. Während des Bescherungsrituals wird oft auf mythische Geschenkebringer wie das Christkind oder den Weihnachtsmann verwiesen, die teilweise auch verkörpert werden. Zahlreiche Länder pflegen zudem weitere Weihnachtsbräuche.
Im westlichen Christentum zählt Weihnachten neben Ostern und Pfingsten zu den drei Hauptfesten des Kirchenjahres. Der 25. Dezember als kirchlicher Feiertag ist seit 336 n. Chr. in Rom belegt. Die genaue Festlegung auf dieses Datum ist bis heute ungeklärt und Gegenstand unterschiedlicher Hypothesen in der Literatur. Für viele Menschen ist der Besuch eines Gottesdienstes am Heiligen Abend oder in der Nacht bzw. am Morgen des 25. Dezember ein integraler Bestandteil der Festtradition; in Deutschland gilt dies für etwa ein Fünftel der Bevölkerung (Stand 2016 und 2018).
Die überwältigende Mehrheit der historischen Jesusforschung kommt zu dem Schluss, dass Jesus von Nazaret als menschliche Figur in seiner Zeit existiert hat. Seine Geburt in Bethlehem wird in zwei der vier Evangelien berichtet: Matthäus und Lukas führen in ihren Evangelien jeweils unabhängig voneinander eine Kindheitsgeschichte mit legendären Elementen ein. Diese Erzählungen sollen nach der Auferstehung klarstellen, dass Jesus Christus von Anfang an, bereits als neugeborenes Kind, der verheißene Messias war.
Lukas beschreibt in seinem Evangelium die heute bekanntere Darstellung:
“Es geschah in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den gesamten Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Jeder ging in seine Stadt, um sich registrieren zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt, denn er stammte aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete, registrieren lassen. Als sie dort waren, erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie brachte ihren Sohn, den Erstgeborenen, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.” (Lukas 2,1–7 EU)
Anschließend erzählt Lukas von der Verkündigung an die Hirten (Lukas 2,8–20 EU) und der Präsentation Jesu im Tempel gemäß jüdischer Vorschriften (Lukas 2,21–40 EU). Dies war vorausgegangen von der Verkündigung Jesu an Maria sowie parallel dazu der Verkündigung und Geburt von Johannes dem Täufer (Lukas 1,3–80 EU).
Das Matthäusevangelium behandelt nach dem Stammbaum Jesu (Matthäus 1,1–17 EU) eher beiläufig die Geburt Jesu Christi. Es berichtet über den Zweifel Josefs an seiner Vaterschaft, dem ein Engel im Traum die Bedeutung des Kindes von Maria erklärt (Matthäus 1,18–25 EU). Das Evangelium stellt die Anbetung des Neugeborenen durch die Sterndeuter dar (Matthäus 2,1–12 EU) und schildert daraufhin die Flucht nach Ägypten, den Kindermord durch Herodes sowie die Rückkehr von Josef mit Maria und dem Kind nach Nazaret (Matthäus 2,13–23 EU).
Das Johannesevangelium und die Briefe des Paulus verzichten darauf, die Geburt Jesu zu erzählen. Stattdessen setzen sie die Geburt voraus und konzentrieren sich auf sein öffentliches Auftreten und seinen Tod am Kreuz. Das Johannesevangelium drückt in theologisch-dichterischer Sprache die Menschwerdung des Gottessohnes aus:
“Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.” (Johannes 1,9–14 EU)
Auch Johannes der Täufer bezeugt und bekräftigt als “Vorläufer Jesu” diese Aussage in Johannes 1,6–8 EU und 1,15 EU.
Bei Paulus wird der Glaube an Jesus Christus nicht in narrativer Form präsentiert, sondern theologisch verdichtet. Die Menschwerdung des Gottessohnes wird als Kenosis, als “Entäußerung” und “Erniedrigung” gepredigt, wie im Brief an die Philipper:
“Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ‘Jesus Christus ist der Herr’ zur Ehre Gottes, des Vaters.” (Philipper 2,5–11 EU)
Die populäre Aussage “Maria legte das Kind in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war” (Lukas 2,7 EU) entspricht somit dem Satz des Johannesevangeliums “Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf” (Johannes 1,11 EU) sowie der “Inkarnation” und “Entäußerung”, dem “Den-Menschen-gleich-Werden” der paulinischen Theologie (Philipper 2,7 EU). Die Aussagen der Evangelien zur Geburt kennzeichnen die gesamte Sendung Jesu Christi als Gottes Heilstat zur Erlösung der Menschen durch seinen Sohn, von Jesu Geburt bis zu seiner Hinrichtung am Kreuz. “Schon in der Geburt ist (oder: wird) hier Jesus der Sohn Gottes”, betonen Matthäus und Lukas, indem sie ihrem Evangelium die weihnachtliche Vorgeschichte voranstellen.
Das Motiv der göttlichen Zeugung großer Männer und Heroen existierte vor dem Christentum und beeinflusste die Überzeugung von einer Jungfrauengeburt. Diese Vorstellung findet sich im alten Iran, wo die jungfräuliche Empfängnis des endzeitlichen Retters Saoschjant Teil der zoroastrischen Eschatologie war. Ebenso gibt es implizite Verbindungen im Danaë-Mythos sowie in den Zeugungslegenden um Persönlichkeiten wie Platon oder Alexander den Großen. Es blieb jedoch stets bei der leibhaftigen Vorstellung der Empfängnis des jeweiligen Gottessohns, der nicht immer als Erlöser der Welt konzipiert wurde.
Die Idee der alljährlichen Wiedergeburt eines Gottes war in der ägyptischen und griechischen Mythologie bekannt und wurde mit dem Jahreszeiten- und Vegetationszyklus verknüpft, insbesondere in den Mythen um Osiris und Dionysos.
Die erste Lebensphase des Dionysos wurde von Karl Kerényi charakterisiert als das göttliche Kind in der Höhle, umgeben von weiblicher Sorge. In dieser Phase wurde er als der geheime Inhalt der Getreideschwinge verehrt, wie es in den Orphischen Hymnen dargestellt wird. Der 46. Orphische Hymnus spricht Dionysos mit dem Beinamen Liknítes an, abgeleitet von altgriechisch λίκνον líknon “Getreideschwinge”, einem Kultobjekt der Dionysos-Mysterien. Dionysos Liknites wurde in Delphi während der Wintermonate als Hauptgottheit verehrt. Der Hymnus beschreibt das Schlafen und Erwachen sowie die Geburt des Dionysos. Die Metaphorik des Aufblühens wird dabei mit der Pflanzenwelt verbunden. Das zugehörige Ritual der Mysterien bestand wahrscheinlich darin, dass eine Getreideschwinge hereingebracht und ihr Inhalt enthüllt wurde. Der 53. Orphische Hymnus zeigt ungewöhnliche Elemente, die darauf hinweisen, dass ein phrygischer Kult mit Dionysos verbunden wurde. Nur hier innerhalb der Orphischen Hymnen wird Dionysos als chthonische Gottheit bezeichnet: Er schläft in der Unterwelt (den Hallen der Persephone) und wird von den Kultteilnehmern im Frühjahr aufgeweckt, entsprechend dem Vegetationsbeginn. In den Orphischen Fragmenten wird Dionysos mit Phanes identifiziert, der in einer Höhle geboren wird. Diodor kannte ebenfalls die Gleichsetzung von Phanes und Dionysos sowie die Identifizierung einiger mit Osiris und Dionysos. Laut der Suda konnten einige sterbende und auferstehende Götter gleichgesetzt werden, darunter Osiris, Adonis und Aion.
Autoren der frühen Kaiserzeit erwähnen ein Geburtsfest der ägyptischen Gottheit Osiris am 6. Januar und ein Fest zu Ehren des Dionysos auf der Insel Andros am selben Tag.
Durch die Philosophumena ist ein Element der Mysterien von Eleusis bekannt: In dem Ausruf “einen heiligen Sohn hat die Herrin geboren, Brimo den Brimos” kulminierte ein nächtliches Ritual. Brimo konnte in der Antike mit Persephone identifiziert werden, ihr Kind Brimos mit Dionysos. Der zyprische Bischof Epiphanios von Salamis schrieb im 4. Jahrhundert n. Chr., dass in Alexandria zeitgleich mit dem christlichen Fest Epiphanias im Heiligtum der Kore die Geburt des Aion gefeiert wurde. Kore wurde bei ihren Verehrern als “Jungfrau” tituliert, wobei Epiphanios dies wohl irrtümlich im Sinne des christlichen Dogmas der Jungfrauengeburt verstand. Die ugaritische Gottheit Anat konnte als “Jungfrau” bezeichnet werden, um ihre Jugend und Fruchtbarkeit zu betonen, und Isis wurde als “Jungfrau” betrachtet, wenn sie mit dem Sternbild Virgo identifiziert wurde; dabei galten beide Göttinnen nicht als sexuell abstinent. Nach Pausanias erneuerte Hera ihre Jungfräulichkeit alljährlich durch das Bad in einer heiligen Quelle. Epiphanios beschrieb einen ursprünglich dionysischen Kult, der im kosmopolitischen Umfeld von Alexandria Elemente anderer Kulte aufgenommen hatte, möglicherweise auch ägyptische und christliche Vorstellungen.
Gemäß Carl Gustav Jung und Karl Kerényi hat der “Kindgott” eine archetypische Qualität. Laut der dialektischen Formel “kleiner als klein, doch größer als groß” steht er in enger Beziehung zum erwachsenen Helden. Trotz der anfänglichen Verlassenheit des Kindes und seines “unansehnlichen Beginnens” sind die “geheimnisvolle und wunderbare Geburt” sowie die “Unüberwindlichkeit des Kindes” damit verbunden. Jarl Fossum betont, dass ein neugeborenes Kind für die Zukunft steht. Die Vorstellung, dass Zeus dem Dionysosknaben die Herrschaft über die Götter übertrug, wurde daher von verschiedenen Herrschern für sich beansprucht, verbunden mit der Idee, dass mit ihrem Herrschaftsantritt ein neues Zeitalter beginnt. Kaiser Antoninus Pius ließ als “neuer Dionysos” Münzen prägen, die auf die Wiedergeburt des Phönix und die Gottheit Aion Bezug nehmen.
Die Weihnachtsgeschichte lokalisiert die Geburt Jesu zwar nicht explizit in einer Höhle, aber die Geburtshöhlen-Tradition von Bethlehem ist im Vergleich zu anderen christlichen Pilgertraditionen alt. Justin der Märtyrer erwähnte um 150 n. Chr. als erster Autor die Höhlengeburt des Christus und begründete sie biblisch mit der Septuaginta-Version von Jes 33,16a: “[Ein Gerechter] wird in einer hochgelegenen Höhle eines mächtigen Felsens wohnen.” Ihm war bekannt, dass die Mithrasverehrer die Geburt ihrer Gottheit aus hartem Stein in einer Höhle lehrten; für ihn war die Ähnlichkeit zur Bethlehemer Geburtshöhlen-Tradition ein teuflisches Blendwerk. Ebenfalls Mitte des 2. Jahrhunderts gestaltete das Protoevangelium des Jakobus die Geburtsszene in der Höhle legendarisch aus. Dieses Werk wurde in der Spätantike und im Mittelalter sehr häufig gelesen und hatte großen Einfluss auf die christliche Kunst. Mitte des 3. Jahrhunderts wurde eine Höhle bei Bethlehem zur christlichen Pilgerstätte, die Origenes wohl aus eigener Anschauung kannte. “Und was dort gezeigt wird, ist in diesen Gegenden auch bei den Nichtchristen eine bekannte Sache, so dass sie wissen, in dieser Höhle sei der von den Christen angebetete und bewunderte Jesus geboren.” In Spannung dazu steht, was der in Bethlehem wohnhafte Hieronymus im 4. Jahrhundert rückblickend schrieb: “Ein heiliger Hain des Thammuz, auch Adonis genannt, umschattete unser Bethlehem, den erhabensten Ort in der ganzen Welt, von dem der Psalmist schreibt: Die Wahrheit spross aus der Erde hervor. In der Höhle, in der einstens Christus als Kindlein wimmerte, wurde der Liebhaber der Venus beweint.” Für den christlichen Kult wurde die Bethlehemer Höhle im Jahr 326 durch Kaiser Konstantin beansprucht, indem er darüber eine Basilika, die Geburtskirche, errichten ließ.
Ob das Weihnachtsfest als Übernahme älterer Vorstellungen anderer Religionen oder als Verdrängung der parallelen Kulte zu deuten ist, bleibt umstritten. Die Beeinflussung der christlichen Ikonographie durch die antiken Darstellungen des Dionysos, von Isis, Osiris und ihrem gemeinsamen Sohn Horus scheint jedoch plausibel.
Die Prophezeiung eines königlichen Kindes im Buch Jesaja, Kapitel 7, weist in der antiken jüdischen Übersetzung ins Griechische (Septuaginta) mehrere Abweichungen vom hebräischen Text auf, der im Judentum als normativ betrachtet wird (Masoretischer Text). Diese Abweichungen sind im folgenden Text unterstrichen.
„Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben; siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären,…“
– Jes 7,14 EU (Septuaginta)
Anstelle des altgriechischen παρθένος parthénos (“Jungfrau”) bietet der Masoretische Text das hebräische עַלְמָה ‘almāh, was “junge Frau, Mädchen, Dienerin” bedeutet. Im Septuaginta-Text wird das Wort “Jungfrau” jedoch nicht so stark betont, wie es angesichts der christlichen Auslegungsgeschichte vermutet werden könnte. Vielmehr kann es allgemein eine “junge Frau im heiratsfähigen Alter” bezeichnen. So wird in der Septuaginta-Übersetzung von Gen 34,3 die vergewaltigte Dina als parthénos bezeichnet. Im Kontext von Jes 7 bevorzugte der Übersetzer wahrscheinlich parthénos gegenüber dem altgriechischen νεᾶνις neãnis (“Mädchen”), weil letzteres Wort die Konnotation einer “Dienerin” hat und betont werden sollte, dass eine sozial hochstehende junge Frau das königliche Kind zur Welt bringt.
Eine ähnliche, wahrscheinlich unverwandte Vorstellung findet sich in der vierten Ekloge des römischen Dichters Vergil. Der Dichter kündigt eine unmittelbar bevorstehende Zeitenwende an, symbolisiert durch die Geburt eines Knaben:
Schon kehrt wieder die Jungfrau, und wieder das Reich des Saturnus,
schon wird neuer Nachwuchs gesandt von der Höhe des Himmels.
Vergil datierte die vierte Ekloge ins Jahr 40 v. Chr. (Konsulat des Asinius Pollio) und damit in die Zeit der römischen Bürgerkriege nach der Ermordung Caesars. Vergil war parteiisch und feierte Octavian, den jungen Imperator, in seiner Sammlung der Hirtengedichte, ohne seinen Namen zu nennen. Die vierte Ekloge kündigte der Menschheit den Beginn einer paradiesischen Zeit unter der Herrschaft Octavians an. War Ekloge 4 eine Art Rätsel (von welchem Knaben spricht der Dichter?), so legte Vergil in der Aeneis dem Anchises eine Antwort in den Mund, wie Niklas Holzberg feststellte: „Dies ist der Mann, dies ist er, der dir, wie du öfter hörst, verheißen wird, Augustus Caesar, eines Gottes Sohn, der stiften wird das Goldene Zeitalter von neuem für Latium…“
Der Text der 4. Ekloge ist dunkel. Der „neue Nachwuchs“ (nova progenies) wird oft im Licht von Hesiods Konzeption interpretiert, wonach in jedem Zeitalter ein neues Menschengeschlecht entsteht. Andere identifizieren den „Nachwuchs“ mit dem im weiteren Verlauf des Gedichts angesprochenen Knaben (puer); das bleibt ambivalent. In der christlichen Adaption dieses Verses überwiegt die individuelle Deutung: das Kind wird mit Christus gleichgesetzt (z. B. Lactantius). Es gibt jedoch auch die kollektive Deutung auf die Kirche bzw. das Geschlecht der Getauften. Der spätantike Dichter Prudentius verband die Formulierung Vergils mit einem Konzept des Paulus von Tarsus: Christus sei der neue Adam, an dessen Auferstehungsleib die Christen Anteil haben.
Die in gängigen Bibelübersetzungen als „Weise“ (Lutherbibel) oder „Sterndeuter“ (Einheitsübersetzung, Zürcher Bibel) bezeichneten Personen sind im Originaltext des Matthäusevangeliums altgriechisch μάγοι mágoi, „Weise und Priester, die sich auf Stern- und Traumdeutung sowie andere geheime Künste verstanden.“
Der klassische Philologe und Religionsforscher Albrecht Dieterich vermutete, dass das Motiv im Sondergut des Matthäusevangeliums, wonach Magier aus dem Osten dem neugeborenen König der Juden huldigen, weder Sage noch Mythos ist; „es ist die Wirkung eines allgemein erregenden und lange bekannten geschichtlichen Ereignisses.“ Im Jahre 66 n. Chr. reiste der armenische König Trdat I. (Tiridates) nach Rom und huldigte Kaiser Nero mit Proskynese. Darüber berichten Cassius Dio, Sueton und Plinius der Ältere. Tiridates wurde von Plinius in diesem Kontext als „Magier“ bezeichnet: „Der Magier Tiridates war zu ihm gekommen und überbrachte in eigener Person den Triumph über Armenien … Er hatte Magier mit sich gebracht und ‹Nero› sogar in die Mahlzeiten der Magier eingeweiht, dennoch vermochte dieser nicht, … diese Kunst zu erlernen.“ Trdat kehrte auf anderem Wege in seine Heimat zurück, wie auch die Magier im Evangelium. Dieterich meinte, dieses historische Ereignis müsse in der Bevölkerung mündlich „in einer längeren Tradition umgelaufen sein und sich allmählich geformt“ haben. Er verband das mit einer Spätdatierung der matthäischen Kindheitserzählungen ins 2. Jahrhundert. Erst zu dieser Zeit sei die Erzählung von der Huldigung der Magier ins Matthäusevangelium „eingerückt“ worden.
Der Astrologie- und Astronomiehistoriker Franz Boll wies zudem darauf hin, dass die Episode mit dem Stern als Wundergeschichte angelegt sei und sich an damalige Vorstellungen angelehnt habe, dass mit der Geburt eines Menschen ein Stern am Himmel erscheine, der mit dessen Tod wieder erlösche. Der Stern war
nach antiker Vorstellung umso größer und heller, je bedeutender der betreffende Mensch in seinem Leben werde.
Das genaue Geburtsdatum Jesu Christi wird im Neuen Testament nicht genannt und war dem Urchristentum, das die Todestage seiner Märtyrer feierte, unbekannt. Um das Jahr 200 n. Chr. berichtete Clemens von Alexandria von Spekulationen verschiedener christlicher Gruppen in Ägypten: Die Basilidianer nannten den 6. oder 10. Januar als den Tag der Taufe Jesu, den sie aufgrund ihres Überzeugungsbildes (Adoptianismus) auch als den Tag seiner Geburt als Sohn Gottes betrachteten. Andere ägyptische Christen hielten den 19. April, 20. April, 20. Mai oder 18. November für den Geburtstag Jesu Christi.
Der 25. Dezember als Tag der Geburt Jesu Christi wurde erstmals ausdrücklich von Furius Dionysius Filocalus in seinem Chronographen von 354 genannt. Dieser basiert auf römischen Quellen aus dem Jahr 336, ein Jahr vor dem Tod Konstantins, zu einer Zeit des Aufschwungs des Christentums. Ein Verzeichnis der römischen Konsuln enthält den Eintrag: „Christus wurde während des Konsulats von C. Caesar Augustus und L. Aemilianus Paulus am 25. Dezember, einem Freitag, dem 15. Tag des Mondalters, geboren“. Hans Förster sieht das Datum in dieser römischen Quelle auch als liturgischen Festtag, weshalb das Jahr 354 als terminus ante quem für das westliche Weihnachtsfest am 25. Dezember betrachtet wird. Im Danielkommentar des Hippolyt von Rom (170–235) gibt es einen späteren Einschub, der ebenfalls den 25. Dezember als Geburtsdatum Jesu Christi nennt. Laut einer Weihnachtspredigt des Hieronymus (347–420) wurde das Fest in Rom von Anfang an am 25. Dezember begangen. Das älteste liturgiegeschichtliche Zeugnis für die Feier des Geburtstags Jesu stammt jedoch laut Susan K. Roll von einer Predigt des Optatus von Mileve (361) über den Kindermord in Bethlehem. Ambrosius von Mailand verfasste den Hymnus “Intende qui regis Israel”, der weihnachtliche Motive enthält und von der Christologie des Konzils von Nicäa geprägt ist. Für Oberitalien ist das Datum seit dem Ende des 4. Jahrhunderts unter anderem durch Filastrius von Brescia belegt. Die Synode von Saragossa bezeugte das Datum für das Jahr 380 in Spanien. Es gibt jedoch keinen Beleg für Gallien zu dieser Zeit, erst im 6. Jahrhundert nennt Gregor von Tours es.
Die Etablierung des 25. Dezember als Festdatum wird in der Fachliteratur durch zwei Theorien erklärt, die sich seit dem 19. Jahrhundert herausgebildet haben und sich nicht gegenseitig ausschließen: die Berechnungshypothese und die religionsgeschichtliche Hypothese.
Angesichts fehlender biografischer Daten wurde das Fest der Geburt des Heilands möglicherweise vom Tag der Kreuzigung Christi abgeleitet. Der Todestag war aus dem Johannesevangelium als der Tag vor Pessach bekannt, dem 14. Nisan. Um 200 n. Chr. setzte der Kirchenschriftsteller Tertullian diesen 14. Nisan des jüdischen Lunisolarkalenders mit dem 25. März des römischen Solarkalenders gleich, der zudem der Frühlingstagundnachtgleiche entsprach und von den frühen Christen mit dem ersten Schöpfungstag identifiziert wurde. In dem Werk “De pascha computus” aus dem Jahr 243 wurde Jesu Geburt auf den Tag der Weltschöpfung, den 25. März, einen Mittwoch, gelegt. Dagegen nannte die Weltchronik des Julius Africanus, die bis 221 n. Chr. reichte, den 25. März als Tag der Passion und der Empfängnis Mariens, was zu einem Geburtsdatum Ende Dezember führte. Beiden Datierungen lag die enge Verknüpfung der Menschwerdung Christi mit seiner Passion zugrunde.
Die Berechnungshypothese, die von Louis Duchesne, Hieronymus Engberding, Leonhard Fendt und August Strobel vertreten wurde, stützt sich auf die Vorstellung, dass große Patriarchen am selben Tag des Jahres starben, an dem sie geboren wurden. Isaak, der als Vorbild für Christen galt, lebte demnach volle Lebensjahre und starb am 14. Nisan des Jahres 30, was dem 25. März entsprach. Der Beginn von Jesus’ irdischem Leben wurde mit der Empfängnis Mariens gleichgesetzt, was den 25. Dezember als Geburtstermin ergab. Der heidnische Sol Invictus wurde erst später als sekundäre Begründung für die Wahl des Datums hinzugefügt.
Die religionsgeschichtliche Hypothese, zuerst von Hermann Usener vertreten, besagt, dass das Weihnachtsdatum als Reaktion auf den kultischen Geburtstag des römischen Reichsgottes Sol Invictus entstand. Kaiser Aurelian legte im Jahr 274 den 25. Dezember als Datum für den Geburtstag von Sol Invictus fest, was mit der Wintersonnenwende zusammenfiel. An diesem Tag wurde auch die Geburt des Mithras in der Yalda-Nacht gefeiert. Die Einführung des Weihnachtsfestes um 300 n. Chr. könnte eine Reaktion auf diese paganen Feiern gewesen sein. Vergleiche zwischen Christus und der Sonne sowie die Tatsache, dass die Weihnachtsfeier in Rom aufkam, als der Sonnenkult seinen Höhepunkt erreichte, unterstützen diese Hypothese. Als Kaiser Konstantin den Sonntag als “verehrungswürdigen Tag der Sonne” zum öffentlichen Ruhetag erklärte, war dies eine Regelung, die für Anhänger verschiedener Religionen konsensfähig war, darunter Christen, Anhänger des Mithras und des Sol Invictus.
Die Vorstellung von Christus als dem wahren Sol Invictus, dem Überwinder des Todes, konnte zu einer harmonischen Ordnung des Kalenders systematisiert werden.
Das Sonnenjahr wurde so gestaltet, dass zur Zeit der Herbsttagundnachtgleiche am 24. September die Verkündigung und Empfängnis von Johannes dem Täufer, zur Sommersonnenwende am 24. Juni seine Geburt, zur Frühlingstagundnachtgleiche die Empfängnis Jesu und zur Wintersonnenwende seine Geburt stattfanden.
Die Religionsgeschichtliche Schule identifizierte paganische Vorläufer für christliche Feste und Rituale. Bezogen auf Weihnachten wurde diese Deutung in abgemilderter Form auch von der Kirche akzeptiert. Bernard Botte argumentierte 1932, dass vorchristliche Sonnenwendfeiern den Anstoß für das Weihnachtsfest gaben, während es Hermann Usener als Schöpfung der Kirche betrachtete, um das heidnische Fest des Sonnengottes zu ersetzen. Die Auseinandersetzung um die Kontinuität zwischen der römischen Sol-Verehrung und dem christlichen Kult spielt auch heute in Diskussionen um das Christentum eine Rolle. Gegner des Christentums, wie Karlheinz Deschner, sehen die Übereinstimmung des Weihnachtstags mit dem Festtag des Sol Invictus als Argument für die Einschätzung des Christentums als synkretistisch. Vertreter dieser Position versuchen zu zeigen, dass das frühe nachapostolische Christentum Elemente älterer heidnischer Religionen übernommen und miteinander verschmolzen hat.
Im Jahr 1921 verglich Martin Persson Nilsson die römischen Saturnalien, die vom 17. Dezember an gefeiert wurden, in verschiedenen Aspekten wie Festessen, Geschenken und Kerzen mit dem modernen Weihnachtsfest. Er betonte jedoch, dass er nicht behauptete, das christliche Weihnachtsfest der Spätantike gehe direkt auf die Saturnalien zurück. Nilsson argumentierte, dass, falls tatsächlich etwas vom Weihnachtsfest auf die Saturnalien zurückgehe, dies durch das Kalendenfest vermittelt worden sei. Das Kalendenfest, das am 1. Januar (bzw. am Vorabend des 31. Dezember) begann und fünf Tage dauerte, war geprägt von Neujahrsgeschenken, Zukunftsschau und Maskenumzügen. Nilsson schlug vor, dass einige Weihnachts- und Neujahrsbräuche auf dieses weitverbreitete antike Fest zurückzuführen seien. Diese Bräuche werden in romanischen und slawischen Sprachen mit Begriffen bezeichnet, hinter denen das lateinische Wort “Kalendae” erkennbar ist.
Hans Förster brachte als Alternative zur Berechnungs- und Religionsgeschichtlichen Hypothese die Idee ein, dass das Interesse an einem Geburtsfest Jesu Christi mit den Pilgerfahrten ins Heilige Land im 4. Jahrhundert zusammenhing. Diese Pilgerfahrten waren durch das Bestreben geprägt, Ereignisse, die in der Bibel beschrieben waren, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu feiern. Der jährliche Gottesdienst in der Bethlehemer Geburtskirche am 6. Januar diente als Vorbild und wurde von den Pilgern in ihre Heimatgemeinden mitgebracht.
Die Tradition der Weihnachtsfeier hat von Anfang an in verschiedenen Regionen unterschiedliche Ausprägungen erfahren. Im Laufe der Jahrhunderte wurden unterschiedliche Vorstellungen darüber entwickelt, was die Bedeutung der Geburt Jesu von Nazaret ausmacht. Die Beurteilung, ob das Weihnachtsfest im “Corona-Jahr” 2020 ein “normales Weihnachtsfest” war, hängt stark von der jeweiligen Antwort auf diese Frage ab. Insbesondere seit dem 19. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Sinn des Festes durch Erwartungen an ein “gelungenes Fest” und durch Bräuche erweitert oder überlagert, die oft nur am Rande mit der Geburt Jesu zu tun haben.
Die Verbreitung und Aufwertung der kirchlichen Feier des Weihnachtsfestes am 25. Dezember erfolgte aus dem lateinischen Westen des Römischen Reichs und stieß im Osten auf Widerstände. Gregor von Nazianz belegte die Feier am 25. Dezember im Jahr 381 in Konstantinopel und spielte dabei eine Rolle als Initiator oder Förderer des Weihnachtsfestes in der Hauptstadt. Seine Predigten richteten sich gegen arianische und apollinaristische Lehren und betonten das trinitarische Bekenntnis von Nicäa. Auch Gregor von Nyssa feierte um das Jahr 383 das Weihnachtsfest am 25. Dezember in Kappadokien. In Ägypten ist das Weihnachtsfest am 25. Dezember erst ab 432 nachgewiesen und wurde wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Nestorius eingeführt. Die armenische Kirche hält dagegen am 6. Januar als Geburtsfest Jesu fest.
Ursprünglich im Kalender der Heiligenfeste verankert, wurde das Weihnachtsfest als Gedenktag der Geburt Christi bezeichnet, obwohl Leo der Große es bereits als Herrenfest (sacramentum nativitatis Domini) ansah. Im 6. Jahrhundert enthält das Sacramentarium Veronense die ältesten liturgischen Texte des Weihnachtsfestes, und im 7. Jahrhundert wechselte es vom Kalender der Gedenktage in den Kalender der Herrenfeste im Kirchenjahr. In Rom gab es ab dem 6. Jahrhundert drei Weihnachtsmessen, die sich im Frühmittelalter im gallisch-fränkischen Raum verbreiteten. Karl der Große machte sie in seinem Reich verbindlich. Die Mitternachtsmesse erlangte im Hochmittelalter besondere Bedeutung, vergleichbar mit dem österlichen Exsultet. Dabei wurde der Stammbaum Jesu nach dem ersten Kapitel des Matthäusevangeliums feierlich rezitiert. Im Hochmittelalter entwickelte sich zudem weihnachtliches Brauchtum, und Mysterienspiele in Weihnachtsgottesdiensten wurden im 11. Jahrhundert in Frankreich eingeführt. Am Tag der Unschuldigen Kinder parodierte der niedere Klerus im 11./12. Jahrhundert den höheren Klerus. Dieser karnevaleske Brauch wurde jedoch im 15. Jahrhundert verboten. Das Weihnachtsfest wurde im Hoch- und Spätmittelalter zunehmend von der Jesusminne beeinflusst, während die liturgischen Texte unverändert blieben.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Weihnachten vor allem ein Fest, das in Kirchen und auf den Straßen gefeiert wurde (Prozessionen, Weihnachtsmärkte). Ab etwa 1800 setzte, regional und konfessionell unterschiedlich, ein Prozess ein, Weihnachten verstärkt als Anlass für die Festigung von Familienbeziehungen zu nutzen. Das private Ritual des Heiligabends kann als kulturelle Aufführung (Milton Singer) interpretiert werden. „Die Eltern agieren als Regisseure, Organisatoren und Darsteller in ihrer eigenen Inszenierung, während Kinder und andere Gäste gleichzeitig als Publikum und Mitspieler fungieren.“ Das Großbürgertum konnte durch die stilvolle familiäre Weihnachtsfeier seinen Standesbewusstsein unterstreichen, da die Mehrheit der Bevölkerung im 19. Jahrhundert nicht die Mittel für eine solche Feier und ihre Ausstattung, wie zum Beispiel den Weihnachtsbaum, hatte. Insbesondere wurde ein festlich hergerichtetes Wohnzimmer benötigt, das für die Kinder zeitweise unzugänglich war und dann, begleitet von Lichtern, Düften und Musik, feierlich betreten wurde. Ingeborg Weber-Kellermann betont, dass der Heilige Abend erst im Biedermeier zu einem Beschenkfest für Kinder wurde. Diese Geschenkbeziehung war einseitig, da die Gabenbringer, der Weihnachtsmann und das Christkind, nicht beschenkt werden konnten. Gleichzeitig mit der Inszenierung der familiären Bescherung kamen vielfältiges und neuartiges Spielzeug auf den Markt. Der Einsatz ungreifbarer mythischer Gestalten als externe Gabenbringer begann verstärkt um 1840:
Das Christkind geht wahrscheinlich auf Engelsgestalten der älteren Weihnachtsumzüge zurück. Martin Luther hatte vorgeschlagen, den Nikolaus durch den „Heiligen Christ“ zu ersetzen. Ausgehend von protestantischen Regionen breitete sich das Christkind als Gabenbringer im 17. und 18. Jahrhundert auch in katholischen Gegenden aus.
Im 19. Jahrhundert wurden verschiedene männliche Schenkfiguren zu dem, was wir heute als den Weihnachtsmann kennen, kombiniert.
Exklusivität war nicht notwendig; Christkind, Weihnachtsmann, Nikolaus und andere Figuren (Knecht Ruprecht, Pelzmärtel, Percht, usw.) existierten nebeneinander. Das Christkind blieb typischerweise als Gabenbringer unsichtbar, während die Rolle des Weihnachtsmanns von einem außenstehenden Erwachsenen (z.B. einem Freund der Familie oder einem entfernten Verwandten) übernommen werden konnte.
Jacob Grimm war maßgeblich an der Suche nach germanischen Relikten im Weihnachtsfest beteiligt, wobei ihn ideologische Motive antrieben, wie Doris Foitzik betont: die Förderung eines deutschen Nationalbewusstseins. Die Brüder Grimm nahmen in ihrem Deutschen Wörterbuch an, dass es ein “mehrtägiges mittwinterfest” der heidnischen Germanen gab, das insbesondere durch Beda Venerabilis belegt wurde, der über das Weihnachtsfest schrieb: “Dieselbe Nacht, die für uns heute die allerheiligste heißt, benannten die Heiden damals mit dem Namen módra nect, d. h. Nacht der Mütter.” Die resultierende “mutternacht” wurde von den Lexikographen spekulativ mit dem polytheistischen Kult der matronae oder matres in Verbindung gebracht. Die Grimms integrierten auch die Bezeichnung Jul in diesen Kontext, die in Teilen der Germania, einschließlich des niederdeutschen Raums, erhalten geblieben war. Für eine vorchristliche Etymologie sprach ihrer Meinung nach sowohl das verwendete Adjektiv wîh, das kaum in den christlichen Gebrauch überging, als auch der zweite Wortteil nahten, der auf die mit der Nacht beginnende Zählweise der Tage bei den Germanen hinwies. (Die ersten Belege für das Wort Weihnachten stammen jedoch erst aus dem 12. Jahrhundert, was für eine christliche Begriffsprägung spricht. Eine mögliche Erklärung wäre eine Lehnübersetzung des lateinischen nox sancta aus den Gebeten der lateinischen Christmette unter Verwendung des volkssprachlichen Wortschatzes.)
Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Ursprung des Weihnachtsfestes mit einem germanischen Mittwinter- oder Julfest verbunden werden kann, da das Geburtsfest bereits in den Zentren der christlichen Welt existierte, als die Missionierung von Mittel- und Nordeuropa noch bevorstand. Es gibt Überlieferungen über Feste zum Mittwinter bei den Nordgermanen, aber es besteht Uneinigkeit darüber, zu welcher Zeit sie stattfanden und welchen Inhalt sie hatten. Der isländische Mönch Snorri Sturluson berichtete, dass der erste christliche König Norwegens Håkon der Gute ein Fest namens hoggunott oder haukunott von Mitte Januar auf den 25. Dezember verlegt habe. Dies wird gelegentlich so interpretiert, dass der christliche König die übliche mittwinterliche Einladung an seine Adligen auf den Weihnachtstag vorverlegt habe; der Text ist jedoch in dieser Hinsicht nicht eindeutig. Snorri berichtet auch von einem durch Odin eingesetzten rituellen Opfergelage (“Jul trinken”), das regelmäßig zur Julzeit stattgefunden habe.
Aus dem volkstümlichen Brauchtum lässt sich rekonstruieren, dass das altgermanische Mittwinterfest zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest war, bei dem der Perchta, den Matronen oder Müttern geopfert wurde und maskierte junge Männer als vermeintliche Totengeister Schrecken verbreiteten und durch Tanzen die Natur neu beleben sollten (vgl. Perchtenlauf). Das schwedische Luciafest am 13. Dezember fiel ursprünglich – bis das Land im Jahr 1752 vom julianischen zum gregorianischen Kalender wechselte – auf den Tag der Wintersonnenwende. Typische Sonnenwendbräuche sind auch in Süddeutschland mit dem Gedenktag der heiligen Lucia von Syrakus verbunden (vgl. das Lucien-Häuschen-Schwimmen im oberbayerischen Fürstenfeldbruck). Im 19. Jahrhundert herrschte bei Volkskundlern und Theologen besonders im deutschen und skandinavischen Raum ein großer Optimismus, das Weiterleben paganen Brauchtums im christlichen Weihnachtsfest nachweisen zu können. Die heutige Forschung ist hierbei viel zurückhaltender. Autoren wie Carl Magnus Ekbohrn (1854), Alexander Tille (1893) und Gustav Bilfinger (1901) waren überzeugt, dass das “Volk” über die Jahrhunderte hinweg seine paganen Bräuche weitergegeben habe. Bei Tille klingt das so:
„Christliches Jesusgeburtsfest und römische Januarkalendenfeier … allein aber machen das Wesentliche nicht aus. Die volkstümliche Weihnachtsfeier Deutschlands stammt vielmehr in der Hauptsache von den zwei großen Festen des deutschen Herbstes, welche … weit hinauf reichen in vorgeschichtliche Zeit.“
Hugo Elm erklärte 1878 den “geheimnisvollen Zauber” der “Deutschen Weihnacht” mit dem nordisch-heidnischen Erbe, und im späten 19. Jahrhundert füllten populäre Darstellungen germanischer Bräuche die Weihnachtsausgaben deutscher Tageszeitungen.
Der Deutsch-Französische Krieg markiert eine Intensivierung der politischen Instrumentalisierung des Weihnachtsfestes. Im Kriegswinter 1870 ließ die Heeresleitung in Lazaretten und Quartieren allerorten Weihnachtsbäume aufstellen. Im Ersten Weltkrieg war die „Weihnachtsfeier im Felde“ Höhepunkt der politischen Inszenierung, bei der der Kaiser eine Ansprache hielt. Die 1920er Jahre brachten eine neue Dimension in die Politisierung des Festes, sowohl linke als auch rechte Gruppen nutzten es zur Agitation. Sehr populär war das Lied „Arbeiter-Stille-Nacht“ von Boleslaw Strzelewicz, das im Kaiserreich mehrfach von der Zensur verboten wurde. Die andere Seite des politischen Spektrums entwickelte Jul- und Sonnwendfeiern.
Während der NS-Diktatur wurden die heidnisch-germanischen Aspekte von Weihnachten über die Massenmedien propagiert. Während das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes eine große Breitenwirkung mit Geschenkaktionen erreichte (“Volksweihnachten”), ist schwer abschätzbar, wie beliebt Weihnachtsschmuck mit Runen- und Hakenkreuzmotiven oder NS-Weihnachtsliedgut in den familiären Feiern war. Die NS-Interpretation von Weihnachten als “zentraler neuheidnischer Toten- und Lichtfeier als Erinnerung an ein angeblich urnordisches Julfest” wurde in älterer Literatur über das Weihnachtsfest teilweise rezipiert, so Walter Hartinger. In Auseinandersetzung mit dieser Ideologie übernahm die römisch-katholische Kirche den Weihnachtsbaum in den Kirchenraum, was bis dahin nur in evangelischen Kirchen üblich gewesen war.
Typisch für das Weihnachten der Bundesrepublik Deutschland ist das Beklagen des Konsumterrors. So äußerte bereits Konrad Adenauer in seiner Weihnachtsansprache am 25. Dezember 1955 Bedenken: “Das Übertriebene, das Übersteigerte unserer Zeit hat zwar die äußere Form unseres Weihnachtsfestes auch angetastet. Mit Bedauern sieht man die übertriebene Lichterflut in den Straßen und Läden, die … ein Gutteil der Freude an dem Lichterglanz des Heiligen Abends vorwegnimmt”. Für die Neue Linke boten die Rituale des Weihnachtsfestes Möglichkeiten der Parodie und der politischen Aktion. Vor dem Heiligabend-Spätgottesdienst am 24. Dezember 1967 versuchten junge SDS-Mitglieder, mit den Besuchern der übervollen Berliner Gedächtniskirche über den Vietnamkrieg zu diskutieren. Die Aktion ging im Tumult unter; Rudi Dutschke bestieg geplant oder spontan die Kanzel, wurde aber am Reden gehindert und geschlagen. Nachdem die Demonstranten gezwungen worden waren, die Kirche zu verlassen, fand der Gottesdienst wie üblich statt.
Leipziger Weihnachtsmarkt 1953
Weihnachtsmarkt in Halle (Saale), Dezember 1980
Im Gegensatz zur KPD der Weimarer Republik, die das Fest abschaffen wollte, war ein mit neuen, säkularen Inhalten gefülltes Weihnachtsfest für die SED erhaltenswert. Jolka-Tanne und Väterchen Frost als sozialistische Surrogate waren auf DDR-Weihnachtsmärkten ebenso zu finden wie Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann. In der DDR verfasste Weihnachtslieder verbanden das Fest mit der Zukunftsvision von Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Auf FDJ- und FDGB-Weihnachtsfeiern wurde in den 1950er Jahren häufig Erich Weinerts “Der neue Stern” vorgetragen, ein “proletarisches Weihnachtslied” von 1929, das den roten Sowjetstern als neues Hoffnungszeichen feierte und dabei religionskritisch die christliche Metaphorik nutzte:
“Die Armen sehen das Himmelslicht,
Die Reichen sind blind, sie sehen es nicht.
Es leuchtet überall auf Erden,
Wo arme Kinder geboren werden.
Denn nicht ein Erlöser ist uns erstanden,
Millionen Erlöser in allen Landen.”
Andererseits übertrug das DDR-Fernsehen an Weihnachten 1961 Bachs Weihnachtsoratorium aus der Thomaskirche in Leipzig als eine Art nationales Kulturgut. In den 1960er Jahren schienen traditionelle Weihnachtslieder unproblematisch, da sie nostalgische, aber keine eigentlich religiösen Gefühle wachriefen.
Weihnachten bot während des Kalten Krieges Möglichkeiten für einen Wettbewerb der beiden Systeme. Das ritualisierte Versenden von Weihnachtspäckchen zog Ost- und Westdeutsche in eine komplizierte Beziehung gegenseitigen Gebens und Nehmens, so das Ergebnis einer Untersuchung von Ina Dietzsch. Von staatlicher westdeutscher Seite war erwünscht, dass der Inhalt der Westpakete ihren Empfängern die Vorteile der Sozialen Marktwirtschaft verdeutlichte. “Kerzen in den bundesdeutschen Fenstern, Weihnachtsbäume an der innerdeutschen Grenze und Weihnachtslieder, die über die Mauer schallten, wurden in der DDR als Provokation und nicht als Ausdruck weihnachtlicher Friedensbereitschaft aufgefasst,” so Doris Foitzik.
Nach der Einführung der Reformation im Jahr 1536 wurden in Genf alle nichtbiblischen Feste, darunter Weihnachten, verboten. Man betrachtete es als einen ursprünglich heidnischen Brauch, den die katholische Kirche eingeführt hatte. Auch Johannes Calvin beteiligte sich an den Diskussionen über dieses Verbot. John Knox ging sogar noch weiter als Calvin und verbot 1560 das Weihnachtsfest in Schottland. Die schottischen Presbyterianer befolgten dieses Verbot bis ins 20. Jahrhundert. Im England des 16. Jahrhunderts war Weihnachten mit Festessen, Alkoholkonsum, Tanz und Glücksspiel verbunden. Der Puritanismus setzte sich daher für die Abschaffung des Weihnachtsfestes ein, das 1647 durch ein Parlamentsgesetz verboten wurde. Dies führte zu Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Festes. Nach 1660 wurde die Einhaltung des Verbotes nicht mehr streng kontrolliert. Die strikte Befolgung des Weihnachtsverbots war charakteristisch für die Presbyterianer und Quäker, die beispielsweise am 25. Dezember ihre Geschäfte öffneten. In diesem Kontext steht die antikatholische Polemik von Alexander Hislop, einem Pastor der presbyterianischen Free Church of Scotland. In seinem Hauptwerk von 1858 behauptete Hislop für mehrere katholische Feiertage, darunter Weihnachten, einen babylonischen Ursprung. Er argumentierte etymologisch und führte Bräuche verschiedener Religionen, darunter die altägyptische Religion, den Hinduismus und die Religion der Angelsachsen, immer wieder auf Babylon zurück.
In England prägte die puritanische Position die Gesellschaft insgesamt, so dass Weihnachten erst im 19. Jahrhundert zu einem volkstümlichen Fest wurde. Impulse hierzu kamen vom britischen Königshaus (Prinz Albert stammte aus Deutschland).
Die Neuenglandstaaten, die von Puritanern, Presbyterianern, Quäkern und Mennoniten geprägt waren, feierten Weihnachten bis ins 19. Jahrhundert nicht. Ein Weihnachtsverbot in Massachusetts musste 1681 auf Druck der englischen Regierung aufgehoben werden. Selbst die in Neuengland lebenden Unitarier lehnten das Feiern von Weihnachten noch bis ins 19. Jahrhundert ab.
Zum englischsprachigen Advents- und Weihnachtsliedgut trugen Dichter mit freikirchlichem Hintergrund maßgeblich bei (Beispiele: “Hark! The Herald Angels Sing” von Charles Wesley und “Joy to the World” von Isaac Watts). Neben dem Liedgut wurde ein weiterer Gesichtspunkt für die Akzeptanz von Weihnachten im reformierten und freikirchlichen Umfeld wichtig: Das “Fest der Liebe” bot angesichts der sozialen Not des 19. Jahrhunderts Anlässe, christliche Nächstenliebe zu praktizieren. Dies zeigte sich besonders deutlich bei der Heilsarmee. Ihre Posaunenchöre und Sammelaktionen gehören seit dem späten 19. Jahrhundert zum stereotypen Bild von Amerikanischem Weihnachten. Eine spektakuläre Aktion der Heilsarmee war das Weihnachtsessen für 20.000 Menschen im Jahr 1899 im Madison Square Garden. Die zunehmende Diversifizierung der Bevölkerung in den USA in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Einwanderung von lutherischen Deutschen und Skandinaviern sowie katholischen Iren und Deutschen führte zu einer Wiederbelebung der Weihnachtsfeierlichkeiten und schließlich zu einer Verschmelzung der verschiedenen Traditionen, die die heute bekannten amerikanischen Weihnachtsbräuche hervorbrachte.
In Oberschichtkreisen der Stadt New York, die 1624 von Niederländern als Nieuw Amsterdam gegründet worden war, entstand Anfang des 19. Jahrhunderts der Wunsch, Traditionen für eine junge Stadt zu schaffen. Eine holländische New Yorker Weihnachtsfeier wurde neu erfunden und um eine “traditionelle” britische Weihnachtsfeier erg
änzt. Das Ergebnis war ein nostalgisches, ruhiges häusliches Fest mit dem Schwerpunkt auf der Bescherung der Kinder. Die Figur des Santa Claus wurde durch die Schriften von John Pintard, Washington Irving und Clement Clarke Moore sowie europäischer Autoren wie Charles Dickens und Harriet Martineau populär.
Am 26. Juni 1870 erklärte Präsident Ulysses S. Grant Weihnachten zum staatlichen amerikanischen Feiertag; 1923 entzündete die First Lady Grace Coolidge die Kerzen eines seither üblichen National Christmas Tree. Die Trennung von Kirche und Staat in den Vereinigten Staaten zeigt sich darin, dass der U.S. Postal Service jährlich zwei Weihnachtsmarken herausgibt, zwischen denen man ein säkulares Motiv und ein weihnachtliches Gemälde der National Gallery of Art wählen kann.
Während sich Weihnachten im christlichen Kontext weitgehend friedlich globalisiert hat und im nichtchristlichen Kontext entweder bestimmte Bräuche in lockerer Weise übernommen wurden, wie in Ostasien, oder christliche Elemente mit nichtchristlichen Traditionen verbunden wurden, wie dies oft im Judentum und Hinduismus der Fall ist, gibt es insbesondere in der islamischen Welt erheblichen Widerstand gegen das Weihnachtsfest, der bis zu Verboten und Terroranschlägen auf Kirchen und ähnliche Einrichtungen reicht.
In christlich geprägten Ländern wurden im 19. Jahrhundert zuerst regionale Weihnachtsbräuche landesweit propagiert, parallel zu nationalen Identitätsfindungsprozessen. Im 20. Jahrhundert erfolgte die Globalisierung von Weihnachten dann durch Handel, Migration und Kolonialismus. Ein Beispiel dafür ist das “A Festival of Nine Lessons and Carols”, das ursprünglich (nach 1918) eine Feier des King’s College (Cambridge) war und durch Radio und Fernsehen international bekannt wurde. Die Verbreitung der amerikanischen Weihnachtskultur wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die in vielen Staaten stationierten US-Truppen gefördert, was sich besonders deutlich in Japan zeigt.
Die Figur des Santa Claus, als Inbegriff der amerikanischen Weihnachtskultur, wurde mehrfach Ziel aggressiver Proteste. Ein bekanntes Beispiel ist die öffentliche Verbrennung einer Santa-Figur vor der Kathedrale von Dijon im Jahr 1951, bei der 250 Kinder ihn als Lügner zum Tode verurteilten. Diese Aktion wurde von zwei römisch-katholischen Klerikern geleitet und wurde durch den Bericht von Claude Lévi-Strauss bekannt.
In Lateinamerika gab es mehrere kurzlebige Versuche, Santa Claus durch eine nationale Gabenbringerfigur zu ersetzen, wie zum Beispiel Volvo Indio in Brasilien, Quetzalcóatl in Mexiko und Don Feliciano in Kuba.
In China ist Weihnachten nicht primär ein Familienfest, im Gegensatz zum traditionellen Neujahrsfest, sondern eine Zeit für gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und Kollegen. Die aufwändige Weihnachtsdekoration im öffentlichen Raum chinesischer Städte symbolisiert Modernität.
In Japan wird das heutige Weihnachten (Kurisumasu) vor allem von Paaren gemeinsam gefeiert, und in der Werbung stehen Liebe und Romantik im Vordergrund.
Im Judentum findet das Chanukka-Fest, das ebenfalls im Dezember stattfindet, traditionell die Entzündung von Kerzen spielt eine wichtige Rolle. Obwohl es Gemeinsamkeiten in Bezug auf das Entzünden von Kerzen gibt, unterscheiden sich die Anlässe der Feste: Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahr 164 v. Chr., während Weihnachten die Geburt Jesu feiert. Seit der Aufklärung gibt es im Judentum die Tendenz, Weihnachten als kulturelles Fest der Mehrheitsgesellschaft zu begehen, indem man es mit Elementen von Chanukka verbindet. Diese Antwort auf das sogenannte “Dezember-Dilemma” wird im deutschen Sprachraum als “Weihnukka” und im angloamerikanischen Raum als “Chrismukkah” bezeichnet.
Für Hindus, die in christlich geprägten Staaten oder Gebieten leben, besteht eine Verbindung zwischen dem Lichterfest Divali im Spätherbst und Weihnachten. Die festliche Illumination bleibt in vielen Hindu-Tempeln in Europa und Nordamerika über Weihnachten bis Anfang Januar erhalten. In Indien wiederum gibt es vereinzelt Widerstand gegen vermeintliche christliche Mission im Zusammenhang mit Weihnachten, insbesondere von rechtsgerichteten Gruppen.
In vielen islamischen Ländern mit christlichen Minderheiten ist aufwendige Weihnachtsdekoration zu sehen, während das Weihnachtsfest und damit verbundene Traditionen in anderen islamischen Ländern heftig bekämpft oder sogar verboten werden. Beispiele hierfür sind das Verbot des Weihnachtsfestes in Somalia im Jahr 2015 und das Verbot von Weihnachtsschmuck sowie das Singen von Weihnachtsliedern in Brunei im gleichen Jahr. In islamischen Staaten wurden Kirchen der christlichen Minderheit während des Weihnachtsfestes mehrfach Ziel terroristischer Anschläge mit islamistischem Hintergrund.
In afro-amerikanischer Kultur wird Kwanzaa, ursprünglich ein afrikanisches Erntefest, das 1966 in den Vereinigten Staaten als afro-amerikanischer Feiertag etabliert wurde, Ende Dezember gefeiert und lässt sich ähnlich wie Divali assoziativ mit Weihnachten verbinden.